1 Regelmäßig vorliegende betriebsspezifische Unfall- und Gesundheitsgefahren, Erfordernisse zur menschengerechten Arbeitsgestaltung |
1.1 Besondere Tätigkeiten |
a) Feuerarbeiten in brand- und explosionsgefährdeten Bereichen |
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b) Gefährliche Arbeiten an unter Druck stehenden Anlagen |
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c) Arbeiten in gasgefährdeten Bereichen |
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d) Andere gefährliche Arbeiten (Schweißen in engen Räumen, Sprengarbeiten, Fällen von Bäumen, ...) |
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e) Arbeiten unter Infektionsgefahren |
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f) Umgang mit ionisierender Strahlung, Arbeiten im Bereich elektromagnetischer Felder |
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g) Alleinarbeit |
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h) Andere Tätigkeiten, die besondere Schutzmaßnahmen erfordern |
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i) Tätigkeiten, die nicht typisch für den Wirtschaftszweig bzw. für das Kerngeschäft des Betriebes sind |
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j) |
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1.2 Arbeitsplätze und Arbeitsstätten, die besondere Risiken aufweisen |
a) Vielzahl von unterschiedlichen Quellen bzw. besondere gefahrbringende Bedingungen für spezifische Gefährdungen (z. B. Lärmquellen) |
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b) Vielzahl von unterschiedlichen Gefahrstoffen |
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c) Arbeitsplätze, die besondere Schutzmaßnahmen bei Tätigkeiten mit krebserregenden, erbgutverändernden und fruchtbarkeitsgefährdenden Gefahrstoffen gem. Gefahrstoffverordnung erfordern |
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d) Arbeitsplätze, an denen mit biologischen Arbeitsstoffen der Risikogruppe 4 gem. Biostoffverordnung umgegangen wird |
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e) Gefährliche Arbeitsgegenstände (Abmessungen, Gewichte, Oberflächenbeschaffenheit, thermische Zustände, ...) bzw. besondere gefahrbringende Bedingungen im Umgang |
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f) Arbeiten an hohen Masten, Türmen und an anderen hoch gelegenen Arbeitsplätzen |
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g) Unübersichtliches Werksgelände mit innerbetrieblichem Transport und Verkehr |
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h) Arbeitsplätze, die besondere Schutzmaßnahmen erfordern |
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i) Arbeitsplätze mit speziellen Anforderungen an die Funktionsfähigkeit sowie an die Überprüfung der Wirksamkeit von Schutzmaßnahmen (Beispiel: Umfangreiche Prüfungen nach BetrSichV – beachte insbes. § 3 Abs. 3, sowie §§ 10 und 14 ff. BetrSichV) |
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j) |
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1.3 Arbeitsaufgaben und Arbeitsorganisation mit besonderen Risiken |
a) Anforderungen aus der Arbeitsaufgabe (hohe Aufmerksamkeitsanforderungen, große Arbeitsmenge, besonderer Schwierigkeitsgrad, ...) mit Potenzialen psychischer Fehlbeanspruchungen |
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b) Anforderungen aus der Arbeitsorganisation (Arbeitsablauf, Störungshäufigkeiten, Art der Zusammenarbeit, ...) mit Potenzialen psychischer Fehlbeanspruchungen |
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c) Andere Anforderungen mit Potenzialen psychischer Fehlbeanspruchungen |
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d) Tätigkeiten mit Potenzialen physischer Fehlbeanspruchungen: Manuelle Handhabung von Lasten (Hohe Risikostufe gem. Leitmerkmalmethode) |
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e) Tätigkeiten mit Potenzialen physischer Fehlbeanspruchungen: Häufig wiederkehrende kurzzyklische Bewegung kleiner Muskelgruppen |
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f) Tätigkeiten mit Potenzialen physischer Fehlbeanspruchungen: Arbeit in Zwangshaltungen |
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g) Tätigkeiten mit Potenzialen physischer Fehlbeanspruchungen: Statische Arbeit (z. B. Haltearbeit) |
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h) Schichtarbeit mit Nachtarbeitsanteilen |
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i) Einsatz von Fremdfirmen mit einem betriebs- bzw. tätigkeitsspezifischen Gefährdungspotenzial |
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j) |
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1.4 Erfordernis arbeitsmedizinischer Vorsorge |
a) Pflichtuntersuchungen erforderlich |
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b) Angebotsuntersuchungen erforderlich |
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c) Wunschuntersuchungen gefordert |
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1.5 Erfordernis besonderer betriebsspezifischer Anforderungen beim Personaleinsatz |
a) Anforderungen an die Qualifikation und andere personelle Voraussetzungen der Beschäftigten entsprechend Forderungen in speziellen Vorschriften |
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b) Qualifikationsanforderungen für Notfallsituationen |
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c) Personalentwicklungsmaßnahmen (PE) zum Arbeitsschutz |
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d) Besondere Personengruppen (Schwangere, Jugendliche, ...) |
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e) Einsatz von Zeitarbeitnehmern |
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f) Anforderungen an den Arbeitsprozess zur Teilhabe behinderter Menschen |
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g) Wiedereingliederung von Beschäftigten |
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h) Betriebsspezifischer Aufwand für die Gewährleistung von Sicherheit und Gesundheit verursacht durch Dritte (z. B. Kinder, Schüler, Studenten, Publikumsverkehr, Kunden, ...) |
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i) |
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1.6 Sicherheit und Gesundheit unter den Bedingungen des demografischen Wandels |
a) Hoher Anteil von älteren Beschäftigten |
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b) Divergenz zwischen Fähigkeitsprofil der Beschäftigten und Anforderungsprofil durch die Arbeitsaufgabe unter den Bedingungen alternder Belegschaften |
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c) Defizite in der altersadäquaten Arbeitsgestaltung |
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d) Entwicklung des Führungsverhaltens unter den Bedingungen älter werdender Belegschaften |
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e) |
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1.7 Arbeitsgestaltung zur Vermeidung arbeitsbedingter Gesundheitsgefahren, Erhalt der individuellen gesundheitlichen Ressourcen im Zusammenhang mit der Arbeit |
a) Überdurchschnittlich hoher Krankenstand (Vergleichswerte innerhalb des Unternehmens, vergleichbare Betriebe, Branchendurchschnitt) |
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b) Defizite in der menschen- und gesundheitsgerechten Gestaltung von Arbeitsaufgaben, Arbeitsorganisation und Arbeitsumgebung im Hinblick auf den Erhalt der gesundheitlichen Ressourcen |
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c) Nicht hinreichende Angebote zu betrieblichen Aktivitäten zum Erhalt der gesundheitlichen Ressourcen im Zusammenhang mit der Arbeit (Rückenschulen, Pausengymnastik, ...) |
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d) Unzureichende Gesundheitskompetenz der Beschäftigten zum Erhalt der gesundheitlichen Ressourcen im Zusammenhang mit der Arbeit |
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e) |
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1.8 Unterstützung bei der Weiterentwicklung eines Gesundheitsmanagements |
a) Betriebliche Entscheidung für die Einführung eines Gesundheitsmanagements |
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b) Betreiben eines Gesundheitsmanagements |
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c) |
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2 Betriebliche Veränderungen in den Arbeitsbedingungen und in der Organisation |
2.1 Beschaffung von grundlegend neuartigen Maschinen, Geräten |
a) Für den Betrieb gegenüber der Grundbetreuung neuartige/neue Risiken sind zu erwarten |
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b) Neuartige Gefahrenquellen können auftreten |
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c) Grundlegend veränderte Wirkungen auf die Arbeitsumgebung |
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d) Bisherige Schutzmaßnahmen können nicht/nur bedingt übertragen werden |
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e) Es bestehen keine standardisierten Lösungen |
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f) Es sind grundlegend neuartige Anforderungen an die Qualifikation/das arbeitsschutzgerechte Verhalten zu erwarten |
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g) Es wird eine grundlegend veränderte Organisation erforderlich |
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h) Es entstehen andere/ neue Schnittstellen zu bestehenden Arbeitssystemen |
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i) |
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2.2 Grundlegende Veränderungen zur Einrichtung neuer Arbeitsplätze bzw. der Arbeitsplatzausstattung; Planung, Neuerrichtung von Betriebsanlagen; Umbau, Neubaumaßnahmen |
a) Für den Betrieb gegenüber der Grundbetreuung neuartige/ neue Risiken sind zu erwarten |
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b) Neuartige Gefahrenquellen können auftreten |
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c) Grundlegend veränderte Wirkungen auf die Arbeitsumgebung bzw. auf die Arbeitsplätze und Arbeitsabläufe |
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d) Bisherige Schutzmaßnahmen können nicht/nur bedingt übertragen werden |
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e) Es bestehen keine standardisierten Lösungen |
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f) Es sind grundlegend veränderte Anforderungen an die Qualifikation/das arbeitsschutzgerechte Verhalten zu erwarten |
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g) Es wird eine grundlegend veränderte Organisation erforderlich |
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h) Es entstehen andere/neue Schnittstellen zu bestehenden Arbeitssystemen |
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i) Es entstehen neue Zuständigkeiten/ Verantwortlichkeiten |
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j) |
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2.3 Einführung völlig neuer Stoffe, Materialien |
a) Für den Betrieb gegenüber der Grundbetreuung andersartige/ neue Risiken sind zu erwarten |
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b) Neuartige Gefahrenquellen können auftreten |
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c) Veränderte Wirkungen auf die Arbeitsumgebung bzw. auf die Arbeitsplätze und Arbeitsabläufe |
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d) Bisherige Schutzmaßnahmen können nicht/nur bedingt übertragen werden |
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e) Es bestehen keine standardisierten Lösungen |
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f) Es sind völlig veränderte Anforderungen an die Qualifikation/ das arbeitsschutzgerechte Verhalten zu erwarten |
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g) |
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2.4 Grundlegende Veränderung betrieblicher Abläufe und Prozesse; grundlegende Veränderung der Arbeitszeitgestaltung; grundlegende Änderung, Einführung neuer Arbeitsverfahren |
a) Für den Betrieb gegenüber der Grundbetreuung andersartige/ neue Risiken sind zu erwarten |
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b) Neuartige Gefahrenquellen können auftreten |
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c) Veränderte Wirkungen auf die Arbeitsumgebung bzw. auf die Arbeitsplätze und Arbeitsabläufe |
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d) Bisherige Schutzmaßnahmen können nicht/nur bedingt übertragen werden |
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e) Es bestehen keine standardisierten Lösungen |
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f) Es sind völlig veränderte Anforderungen an die Qualifikation/das arbeitsschutzgerechte Verhalten zu erwarten |
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g) Es wird eine völlig veränderte Organisation erforderlich |
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h) Es entstehen andere/neue Schnittstellen zu bestehenden Arbeitssystemen |
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i) Es entstehen neue Zuständigkeiten/ Verantwortlichkeiten |
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j) |
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2.5 Spezifische Erfordernisse zur Schaffung einer geeigneten Organisation zur Durchführung der Maßnahmen des Arbeitsschutzes sowie zur Integration in die Führungstätigkeit und zum Aufbau eines Systems der Gefährdungsbeurteilung |
a) Erfordernisse zur Integration in die Führungstätigkeit und zum Aufbau einer geeigneten Organisation, soweit Bedarf über die Grundbetreuung hinaus besteht |
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b) Betriebsspezifische Erfordernisse zur Implementierung eines Gesamtsystems der Gefährdungsbeurteilung |
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c) Grundlegende Veränderungen zur Integration des Arbeitsschutzes in das Management |
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d) Einführung von Managementprinzipien und -systemen mit Relevanz zum Arbeitsschutz |
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e) Integration des Arbeitsschutzes in bestehende Managementsysteme |
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f) Aufbau eines Arbeitsschutzmanagementsystems |
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g) |
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3 Externe Entwicklung mit spezifischem Einfluss auf die betriebliche Situation |
3.1 Neue Vorschriften, die für den Betrieb umfangreichere Änderungen nach sich ziehen |
a) Fortschreiben der Gefährdungsbeurteilung erforderlich |
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b) Veränderungen in den bestehenden Arbeitssystemen sind erforderlich |
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c) Veränderungen in der Ausgestaltung einer geeigneten Organisation sind erforderlich |
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d) |
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3.2 Weiterentwicklung des für den Betrieb relevanten Stands der Technik und Arbeitsmedizin |
a) Grundlegend neue Erkenntnisse zu Gefährdungen |
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b) Auswertung überbetrieblich auftretender Ereignisse (Großbrände, Epidemien, ...) |
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c) Neuartige Lösungskonzepte zur Vermeidung/ Bekämpfung von Gefährdungen |
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d) Neuartige Ansätze zur Stärkung von Gesundheitsfaktoren |
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e) |
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4 Betriebliche Aktionen, Maßnahmen, Programme |
Schwerpunktprogramme, Kampagnen sowie Unterstützung von Aktionen zur Gesundheitsförderung |
a) Initiative, Entscheidung des Arbeitgebers bzw. Erfordernis zu Schwerpunktprogrammen zur Bekämpfung von Gefährdungsschwerpunkten: Anzahl der Exponierten gegenüber speziellen Gefährdungen (getrennt zu betrachten nach den verschiedenen Gefährdungen), zeitliche Häufigkeit der Expositionen |
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b) Initiative, Entscheidung des Arbeitgebers bzw. Erfordernis zu Schwerpunktprogrammen zum sicherheits-/ gesundheitsgerechten Verhalten; Aktionen zur Kompetenzentwicklung/ Qualifizierung im Arbeitsschutz |
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c) Initiative, Entscheidung des Arbeitgebers bzw. Erfordernis zu Schwerpunktprogrammen nach besonders schwerwiegenden Unfällen |
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d) Initiative, Entscheidung des Arbeitgebers bzw. Erfordernis zu Schwerpunktprogrammen zur Gesundheitsförderung |
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e) Initiative, Entscheidung des Arbeitgebers bzw. Erfordernis zu Schwerpunktprogrammen zur Verbesserung der Arbeitskultur, des sozialen Umfeldes usw. |
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f) Programme, Strategien und Kampagnen zur Bewältigung von körperlichen Belastungen |
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g) Programme, Strategien und Kampagnen zur Bewältigung psychischer Belastungen |
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h) Verbesserungsbedarf der psychosozialen Belastungs-Beanspruchungs-Situation durch die sozialen Arbeitsbedingungen im Hinblick auf den Erhalt der gesundheitlichen Ressourcen (Soziale Arbeitsbedingungen betreffen vor allem: positive soziale Bindungen, gegenseitige Unterstützungsmöglichkeiten, Mitwirkungsmöglichkeiten am Arbeitsplatz, mitarbeiterorientierte Führungstätigkeit, Entwicklung der Unternehmenskultur) |
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i) Entwicklung eines betrieblichen Leitbildes zur Beschäftigung Älterer, einer entsprechenden Arbeitskultur |
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j) |
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